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Fotodokumentationen

Rauchentwöhnung steuerpflichtig

Bundesregierung sendet die falschen Signale

[16.04.2005/pk] Nach einer aktuellen Meldung des Verlag für Deutsche Wirtschaft AG sind die Aufwendungen zur Entwöhnung von Tabakdrogen steuerpflichtig. In der zitierten Meldung war einem Betrieb die steuerliche Absetzung für die Kosten von Nikotinpflastern und Kursen zur Rauchentwöhnung verweigert worden. Das Unternehmen bot diese als unterstützende Maßnahmen an, um komplett rauchfrei zu werden.

Die betreffenden Mitarbeiter müssen den geldwerten Vorteil dieser Maßnahmen jedoch voll versteuern. Angeblich weil hierbei nur der private Aspekt im Vordergrund steht, weil es in erster Linie um die Gesundheit des Einzelnen geht. Das "überwiegend eigenbetriebliche Interesse ... war bei der Raucherentwöhnung nicht erkennbar".

Leider waren bei dieser Angelegenheit offensichtlich alle Betroffenen schlecht informiert. Denn die Vorteile der Entwöhnung für Betrieb liegen klar auf der Hand. Nichtraucher sind im Durchschnitt deutlich seltener und kürzer krank und weisen eine höhere Produktivität auf. Auch das Betriebsklima profitiert davon, und damit die Leistungsfähigkeit des Unternehmens. Denn die Streitigkeiten um Zwangsmitrauchen oder exzessive Rauchpausen fallen automatisch weg, wenn sowieso nicht geraucht wird.

Über die Verleugnung dieser Vorteile hinaus, die jedem Betrieb und allen Beschäftigten zu Gute kommen würden, gehen von einer solchen Regelung eindeutig die falschen Signale aus. Vordergründig behauptet die Bundesregierung, umfassende Maßnahmen zur Eindämmung des Tabakdrogenkonsums und dessen schädlicher Folgen zu treffen. Andererseits werden Bürger und Wirtschaft jedoch ständig durch lästigen Bürokratismus schikaniert, der vor diesem sinnvollen Ziel immer wieder neue sinnlose Hindernisse aufbaut.

Ziel der Bundespolitik muss also ganz klar die Förderung des Nichtrauchens und aller Maßnahmen zur Eindämmung des Tabakdrogenkonsums sein. Offensichtlich ist es dringend nötig, die Bundesregierung hier wieder an ihre Pflichten gegenüber der Bevölkerung zu erinnern. Diese Forderungen lassen sich durch Petitionen an den Bundestag, oder Briefe an die Bundesdrogenbeauftragte (derzeit noch Marion Caspers-Merk) unterstützen, damit sinnvolle und dringend notwendige Entwöhnungsmaßnahmen allen hilfsbedürftigen Rauchern zur Verfügung gestellt werden können.


Quellen und weitere Informationen:

Beschwerdeautomat
Aufforderung zur Ablehnung von Ehrungen und Preisen der Tabakindustrie
Raucher werden weder diskriminiert noch ausgeschlossen
Gesundheitsgefährdung durch Passivrauchen
Petition und Politikeranschreiben für Kinderschutz im Auto
Beschwerde über verqualmte Veranstaltungsstätten (Theater, Konzertsäle, Kinos, ...)
Beschwerde beim Deutschen Presserat über Berichterstattung
Feinstaub wird nicht nur von Kraftfahrzeugen produziert
Anfrage wegen Tabakwerbung in Zeitungen, Zeitschriften etc.
Anfrage wegen Sponsoring durch Tabakindustrie (Verbände und Parteien)
Bitte um Begleichung der Reinigungskosten für Garderobe
Tabaklobby
FDP
CDU
CSU
SPD
B'90/Grüne
Gesundheitswesen
Dicke Mädchen sind häufiger nikotinabhängig
Ärzte vertuschen Rauchen als Todesursache
Raucherquote in New York auf historischem Tiefstand
Schweiz erkennt Nikotinsucht als Krankheit an
Milliardengewinne bezahlt mit Millionen Menschenleben
Wissenschaftliche Beratung der Bundesregierung durch Tabaklobbyisten
Bundeszahnärztekammer weist auf Tabakkonsum als unterschätzte Gefahr im Mundraum hin
Drogen- und Suchtbericht 2011
Drei Viertel der Bevölkerung für Nichtraucherschutz
Rauchlose Tabakprodukte sollen Ausstieg aus der Sucht verhindern
Inlandspolitik
Verkauf von Zigaretten mit Aromakapsel in Deutschland illegal
Sponsoring des ZDF-Sommerfests durch Philip Morris
Wie die Tabakindustrie die Politik untergräbt, behindert und manipuliert
Wissenschaftler fordern Verbot von Mentholkapsel-Zigaretten
Internationale Tabakkonzerne wollen Staaten das Fürchten lehren
Deutsches Krebsforschungszentrum fordert sofortigen Stopp für Zigarettenwerbung
Nichtraucherschutzgesetze verstoßen gegen UN-Kinderrechtskonvention
Aus für die Tabakwerbung im VORWÄRTS
Zigaretten werden ein bisschen weniger tödlich
Zoll hilft bei gezielter Verdrängung von Millionen Tabaktoten
Aktuelles
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Smartphone-Apps für Tabakwerbung missbraucht
Illegale Werbung: British American Tobacco verurteilt
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