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Fotodokumentationen

Europawoche gegen Krebs vom 11. bis 17. Oktober 2004

[08.09.2004/pk] Die Deutsche Krebshilfe richtet in Deutschland zum sechzehnten Mal die Europawoche gegen den Krebs aus, dieses Jahr unter dem internationalen Motto Passivrauchen. Den Auftakt bildet eine Pressekonferenz der Organisation am 5. Oktober 2004 in Berlin.

Die Schädlichkeit des Passivrauchens ist hinlänglich bekannt und wissenschaftlich nachgewiesen. In Deutschland sterben jährlich mehr als 15000 Menschen an den Folgen des Zwangsmitrauchens, davon mindestens 400 an Lungenkrebs. Die Bevölkerungsgruppe, die am allermeisten unter den Folgen des Passivrauchens zu leiden hat setzt sich jedoch nicht in erster Linie aus nicht rauchenden Kneipengängern zusammen, wie mancher vielleicht vermuten könnte: die Hauptleidtragenden des Passivrauchens sind Kinder.

Deshalb tragen die diesjährigen Plakate und Postkarten das Kampagnenmotiv "Körperverletzung: Passivrauchen schädigt Ihr Kind". Nach Angaben der Deutschen Krebshilfe leben in Deutschland 60 Prozent aller Kinder im Alter bis zu sechs Jahren Haushalten, in denen geraucht wird. Diese Kinder leiden fast doppelt so häufig an Husten, Schwindelgefühlen, Kopfschmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten und dreifach häufiger an Schlafstörungen als Kinder aus rauchfreien Haushalten.

Damit erschöpfen sich die negativen Folgen für die betroffenen Kinder jedoch bei weitem nicht. Dazu die Deutsche Krebshilfe: "Passivrauchen verschlimmert bei Kindern nicht nur Infektionen der Atemwege und Mittelohrentzündungen, sondern auch ein bestehendes Asthma. Kinder rauchender Mütter haben ein durchschnittlich 200 Gramm niedrigeres Geburtsgewicht als Kinder nichtrauchender Mütter. Rauchen während der Schwangerschaft oder in der Umgebung des Neugeborenen kann das Risiko des plötzlichen Kindtodes stark erhöhen."

Somit ist die Schlussfolgerung der Deutschen Krebshilfe nicht überraschend: "Aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse kommt Rauchen in Anwesenheit von Kindern einer Körperverletzung gleich". Die Deutsche Krebshilfe appelliert deshalb gemeinsam mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum, der Deutschen Krebsgesellschaft und dem Aktionsbündnis Nichtrauchen (ein Zusammenschluss aus 80 deutschen Gesundheitsorganisationen) mit diesem "aufrüttelnden und provokanten Kampagnenmotiv" an das Verantwortungsgefühl von rauchenden Eltern und Erwachsenen. Ohne einen grundlegenden Bewusstseinswandel, der eine ebenso grundlegende Verhaltensänderung unserer rauchenden Mitmenschen nach sich zieht, besteht für die betroffenen Kinder wenig Hoffnung auf Besserung - noch weniger wie für die passiv mitrauchenden Erwachsenen.

Zurecht kritisiert die Deutsche Krebshilfe die Tatenlosigkeit der deutschen Politiker, wenn es um den Schutz der Gesundheit dieser rund sechs Millionen Kinder geht. Aber auch die Öffentlichkeit ignoriert ganz offensichtlich diese schwer wiegende Verletzung des Grundrechtes auf Gesundheit dieser vom Zwangsmitrauchen gepeinigten Kinder. Ein recht anschauliches Beispiel für diese Problematik findet sich im Artikel "Vernachlässigung des Jugendschutzes".

Besonders anzuprangern ist in diesem Zusammenhang das Verhalten des Deutschen Kinderschutzbundes. Obwohl sich engagierte Aktivisten bereits vor vielen Jahren bei diesem Verein über die fehlende Beachtung des Passivrauchens beschwerten findet sich auf der Webseite dieser zweifelhaften Kinderfreunde nicht der kleinste Hinweis auf die Gefährlichkeit des blauen Dunstes für unsere Kleinsten. Ein Schelm wer Böses dabei denkt...?

Die Niederlage unserer Kinder gegenüber der geballten Marktmacht der Tabakindustrie und ihrer hinterhältigen Werbemethoden zeigt sich deutlich in den Fakten, die von der Deutschen Krebshilfe genannt werden: "40 Prozent der 12- bis 17-Jährigen rauchen inzwischen regelmäßig oder gelegentlich - mit steigender Tendenz. Das durchschnittliche Einstiegsalter beträgt 11,6 Jahre." Diese erschreckenden Tatsachen sollten eigentlich alle im Kampf gegen die Tabakdrogensucht vereinen: selbst ernannte Kinderschützer ebenso wie Politiker, Medien und Öffentlichkeit.

Falls Sie sich für die "Europawoche gegen den Krebs" der Deutschen Krebshilfe interessieren, Fragen dazu haben oder Informationsmaterial benötigen, so wenden Sie sich bitte an folgende Kontaktadresse:

Deutsche Krebshilfe e.V.
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Jan F. Turner
Thomas-Mann-Str. 40
53111 Bonn
Tel: 0228/72990275
Fax: 0228/7299011


Quellen und weitere Informationen:

Beschwerdeautomat
Aufforderung zur Ablehnung von Ehrungen und Preisen der Tabakindustrie
Raucher werden weder diskriminiert noch ausgeschlossen
Gesundheitsgefährdung durch Passivrauchen
Petition und Politikeranschreiben für Kinderschutz im Auto
Beschwerde über verqualmte Veranstaltungsstätten (Theater, Konzertsäle, Kinos, ...)
Beschwerde beim Deutschen Presserat über Berichterstattung
Feinstaub wird nicht nur von Kraftfahrzeugen produziert
Anfrage wegen Tabakwerbung in Zeitungen, Zeitschriften etc.
Anfrage wegen Sponsoring durch Tabakindustrie (Verbände und Parteien)
Bitte um Begleichung der Reinigungskosten für Garderobe
Prävention
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