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Fotodokumentationen

Wirkung der Warnhinweise auf Zigarettenschachteln

[28.05.2004/pk] Seit etwa einem halben Jahr gibt es nun die Warnhinweise auf den Zigarettenschachteln bereits. Die Kreativität erschreckter Raucher treibt immer neue Blüten, diese Warnhinweise mit bunten Hüllen oder bald auch mit "Zigarettenromanen" zu verdecken. Darum wollen wir uns einmal mit der Frage beschäftigen, ob diese Hinweise tatsächlich etwas bewirken?

Als erstes muss festgestellt werden, dass diese Warnhinweise sehr wohl wahrgenommen werden. Denn wenn dies nicht der Fall wäre, würden nicht so viele Raucher derart panische Aktivitäten entwickeln, sie zu verstecken.

Es lohnt sich auch ein Blick auf die Niederlande, wo diese Warnungen bereits seit dem 1. Mai 2002 die Zigarettenschachteln verzieren. Nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gaben 26 Prozent der befragten Niederländer an, durch diese Hinweise stärker zum Aufhören motiviert zu sein. Vom niederländischen Meinungsforschungsinstitut NIPO wurden insgesamt 7387 Niederländer über 15 Jahre befragt, darunter 2372 Raucher. Bei der Befragung, die im zweiten und dritten Quartal des Jahres 2002 stattfand, gaben fast 15 Prozent der Raucher an, ihren Zigarettenkonsum reduziert zu haben.

Damit ist offensichtlich ein spürbarer Erfolg dieser Warnhinweise zu verzeichnen. An dieser Stelle möchten wir auch noch einen Hinweis zur oft recht hohen Erwartungshaltung bezüglich derartiger Maßnahmen anbringen. Es ist nicht zu erwarten, dass irgendeine Maßnahme kurzfristig die Zahl der Raucher dramatisch einbrechen lässt. Rauchen ist eine Sucht, die sich nicht einfach verbieten oder abschaffen lässt. Aber jeder einzelne Schritt, der das Rauchen ein bisschen unattraktiver macht, ist ein Baustein auf dem Weg zum Erfolg. Und jeder einzelne Raucher, der deshalb das Rauchen aufgibt, ist ein individueller Erfolg dieser Bemühungen. Dem Rauchen ist nicht mit der Brechstange beizukommen, dagegen hilft nur das Motto "steter Tropfen höhlt den Stein".

Abschließend noch ein weiterer interessanter Aspekt der Warnhinweise auf den Zigarettenschachteln. Durch diese Warnhinweise wurde jeder Raucher nachweislich auf die Gefahren für die Mitmenschen hingewiesen, und zwar in einer Form, die auch juristischen Anforderungen genügen sollte. Damit wurde eine Grundlage geschaffen, um in Zukunft leichter gegen eine Zwangsberauchung juristisch vorzugehen bzw. die Erfolgschancen für einen geschädigten Zwangsberauchten zu erhöhen.


Quellen und weitere Informationen:

Beschwerdeautomat
Aufforderung zur Ablehnung von Ehrungen und Preisen der Tabakindustrie
Raucher werden weder diskriminiert noch ausgeschlossen
Gesundheitsgefährdung durch Passivrauchen
Petition und Politikeranschreiben für Kinderschutz im Auto
Beschwerde über verqualmte Veranstaltungsstätten (Theater, Konzertsäle, Kinos, ...)
Beschwerde beim Deutschen Presserat über Berichterstattung
Feinstaub wird nicht nur von Kraftfahrzeugen produziert
Anfrage wegen Tabakwerbung in Zeitungen, Zeitschriften etc.
Anfrage wegen Sponsoring durch Tabakindustrie (Verbände und Parteien)
Bitte um Begleichung der Reinigungskosten für Garderobe
Prävention
Zündelnde Raucher werden leicht zu Brandstiftern und Mördern
Nichtraucherschutzgesetze verstoßen gegen UN-Kinderrechtskonvention
Rauchverbot in der Öffentlichkeit fördert Rücksichtnahme im privaten Bereich
Ärzte vertuschen Rauchen als Todesursache
Rauchverbot in der Öffentlichkeit fördert rauchfreies Zuhause
Großbritannien schafft Zigarettenautomaten ab
Raucherquote in New York auf historischem Tiefstand
Bildhafte Warnhinweise sind wichtige Jugendschutzmaßnahme
Bundeszahnärztekammer weist auf Tabakkonsum als unterschätzte Gefahr im Mundraum hin
Aktuelles
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Grünes Licht für Einheitsverpackung in Australien
Sponsoring des ZDF-Sommerfests durch Philip Morris