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Fotodokumentationen

Philip Morris verstößt gegen Selbstverpflichtung bei Tabakwerbung

Abmahnung auch gegen British American Tobacco (BAT)

[31.01.2006/pk] Der weltweit größte Tabakdrogenhersteller Philip Morris verstößt erneut mit einer Werbekampagne gegen seine Selbstverpflichtung, keine Jugendlichen als Zielgruppe seiner Werbung anzusprechen. Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing, wurde vom Forum Rauchfrei auf diesen Verstoß hingewiesen und zur Einleitung von Gegenmaßnahmen gebeten.

Philip Morris wirbt in ganz Berlin, aber auch weiteren deutschen Städten, mit großflächigen Plakaten für seine Billigmarke "Next". Das beanstandete Motiv, das neben der Zigarettenpackung eine Brille und den Schriftzug "Lothar, Lehrer" zeigt, richtet sich an Schüler und Lehrer gleichermaßen.

Insbesondere Schüler, die sich Lehrer zum Vorbild nehmen, können durch das Plakat zum Rauchen verleitet werden. Nach dem Vorläufigen Tabakgesetz (ehemals Lebensmittelgesetz) ist es untersagt, Aussagen zu verwenden, "die in ihrer Art nach besonders dazu geeignet sind, Jugendliche oder Heranwachsende zum Rauchen zu veranlassen". Mit diesem Plakat besteht gerade im Bundesland Berlin, in dem bereits ein gesetzliches Rauchverbot an Schulen in Kraft ist, die Gefahr der Bestätigung rauchender Schüler in ihrer Nikotinsucht.

Im Berliner Bezirk Steglitz-Zehlendorf war dieses Plakat zudem noch in unmittelbarer Nähe einer Schule angebracht, was gegen einen weiteren Punkt der Selbstverpflichtung der Tabakindustrie verstößt. Dieses Plakat wurde offenbar auf Veranlassung der zuständigen Bezirksstadträtin Anke Otto entfernt, die Philip Morris zur umgehenden Entfernung aufgefordert hatte.

Das Forum Rauchfrei bat die Drogenbeauftragte, sich "quasi als Feuerwehrmaßnahme ... für ein umgehendes Verbot dieses Plakats bzw. für eine sofortige Rücknahme dieses Plakats durch die Firma Philip Morris einzusetzen". Da es sich bei diesem Verstoß auch keineswegs um einen Einzelfall handelt, bekräftigte das Forum Rauchfrei seine Forderung nach einem umfassenden Tabakwerbeverbot.

Nach einer Meldung der taz hat die Bundesdrogenbeauftragte bereits reagiert, und dem Vorstand der Philip Morris GmbH nahegelegt, die kritisierte Werbekampagne zurückzuziehen. Eine Stellungnahme seitens des Tabakmultis steht noch aus.

Das Forum Rauchfrei hatte auch in der Vergangenheit bereits mehrfach Veranlassung, gegen unlautere Werbung der Tabakindustrie vorzugehen. Im Dezember war in einem Studentenmagazin unzulässige Zigarettenwerbung für Heranwachsende kritisiert worden. Der Bundesverband der Verbraucherzentralen, der in dieser Angelegenheit eingeschaltet worden war, unterrichtete das Forum Rauchfrei inzwischen, dass gegen British American Tobacco (BAT) ein Unterlassungsverfahren eingeleitet wird.


Quellen und weitere Informationen:

Beschwerdeautomat
Petition zum Erlass eines generellen Rauchverbots an Schulen
Petition für ein Verbot von Tabakautomaten zur Durchsetzung des Jugendschutzes
Beschwerde über illegale Tabakwarenautomaten in Schulnähe
Beschwerde über BDTA wegen Nichtentfernens von Tabakwarenautomaten in Schulnähe
Anzeige wegen jugendgefährdender Tabakwerbung
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