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Fotodokumentationen

Tabakautomaten - tödliche Dealer für unsere Kinder

[02.04.2005/pk] Während in vielen Ländern Tabakautomaten völlig verboten sind, stehen in Deutschland 98 Prozent aller im Freien aufgestellten Automaten der gesamten EU. Daran kann sich jedes Kind ungehindert bedienen.

Untersuchungen zeigen, dass Jugendliche diese Gelegenheit auch bevorzugt nutzen und sich zum großen Teil über diese Automaten mit Tabakdrogen versorgen. Auch die Einführung eines Chipkartensystems ab 2007 gibt keine Garantie, dass Kindern die Nutzung unmöglich gemacht wird (siehe Artikel "Mogelpackung: Jugendschutz durch Geldkarte").

In der Politik wurde diese Problematik bisher bis auf wenige Ausnahmen totgeschwiegen. Umso erstaunlicher ist, dass von der kleinen Stadt Bargteheide in Schleswig-Holstein die Initiative ausgeht, die Automaten abzubauen. Das gilt zunächst nur für die auf öffentlichem Grund.

Ins Rollen gebracht haben diese Aktion Schüler der 7. Klasse. Die Aktion der Schüler kam so gut an, dass andere Orte wie Bargfeld-Stegen, Bönningstedt, Ratzeburg oder Gifhorn nun ebenfalls einen Abbau planen oder entsprechende Verträge nicht verlängern werden.

Selbst in Hamburg macht man sich Gedanken um eine Entfernung der Automaten auf öffentlichem Grund. Unterstützt werden die Gesundheitspolitiker und Abgeordnete verschiedener Parteien durch mehrere Krankenkassen, die den Einstieg in eine Raucherkarriere bei Kindern damit möglichst verhindern möchten.

Die einzigen Gegenstimmen zu dieser Maßnahme kommen, wie nicht anders zu erwarten, vom Verband der Cigarettenindustrie (VdC) sowie von der tobaccoland-Automatengesellschaft. Als Totschlagargument wird natürlich der Abbau der Arbeitsplätze genannt. Ein Verbot sei das wirtschaftliches Aus, sagt der Sprecher von tobaccoland. Gerade aber beim Unternehmenskonstrukt Lekkerland-Tobaccoland ist der Anteil des Tabakgeschäfts am Gesamtergebnis seit Jahren rückläufig. Waren es 1999 noch rund 73%, sind es 2003 nur noch rund 53%, wie man dem Geschäftsbericht entnehmen kann. Stark zugelegt hat der Konzern hingegen im Telekommunikationssegment, wo seit 1999 beinahe eine Verzehnfachung des Umsatzes verzeichnet wurde.

Eine Branche, die ihre schmutzigen Profite durch die Gesundheitsgefährdung und den Tod tausender Menschen erkauft, hat aber insgesamt kein Mitleid verdient. Der Wegfall dieser Arbeitsplätze wäre ein kleiner Preis für den Schutz der Jugend, und für die Vermeidung vieler Krankheits- und Todesfälle.

Man kann nur hoffen, dass Hamburg seine guten Vorsätze in die Tat umsetzt und andere Städte dem Beispiel folgen. Damit hätten wir einen wichtigen Schritt getan, um zu verhindern, dass Kinder in immer früherem Alter abhängig werden und vielleicht bereits von ihren Eltern an Herzinfarkt oder Lungenkrebs sterben.


Quellen und weitere Informationen:

Beschwerdeautomat
Petition zum Erlass eines generellen Rauchverbots an Schulen
Petition für ein Verbot von Tabakautomaten zur Durchsetzung des Jugendschutzes
Beschwerde über illegale Tabakwarenautomaten in Schulnähe
Beschwerde über BDTA wegen Nichtentfernens von Tabakwarenautomaten in Schulnähe
Anzeige wegen jugendgefährdender Tabakwerbung
Jugendschutz
Smartphone-Apps für Tabakwerbung missbraucht
Verkauf von Zigaretten mit Aromakapsel in Deutschland illegal
Zusatzstoffe verstärken das Gesundheitsrisiko von Zigaretten
Ein klares Nein zu "Maybe"
Nichtraucherschutzgesetze verstoßen gegen UN-Kinderrechtskonvention
Dicke Mädchen sind häufiger nikotinabhängig
E-Zigaretten gesünder als Russisches Roulette?
Studentenmagazin UNICUM will nicht mehr für Tabakdrogen werben
Großbritannien schafft Zigarettenautomaten ab
Bildhafte Warnhinweise sind wichtige Jugendschutzmaßnahme
Tabakwarenautomaten
Großbritannien schafft Zigarettenautomaten ab
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Deutschland missachtet internationale Verträge zur Tabakprävention
Marketingrummel statt Jugendschutz am Automaten
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