Aktiv Rauchfrei
  Startseite  >  Themen  >  Tabakwerbung  >  Zigarettenwerbung in Deutschland und...
Fotodokumentationen

Zigarettenwerbung in Deutschland und Japan

Krebsforschungszentren beider Länder legen alarmierenden Bericht vor

[26.10.2011/DKFZ] Deutsche und Japaner sind alltäglich massiver Zigarettenwerbung ausgesetzt: Beim Einkaufen in Supermärkten oder Einzelhandelsgeschäften, an Tankstellen, an rund 400.000 Zigarettenautomaten in beiden Ländern, in Wartebereichen öffentlicher Verkehrsbetriebe, in der Gastronomie oder auf Freizeitveranstaltungen. Dies ist das Ergebnis einer Dokumentation zur Zigarettenwerbung, die das Deutsche Krebsforschungszentrum gemeinsam mit dem Nationalen Krebszentrum in Japan anlässlich des "World Health Summit 2011" in Berlin vorlegt.

Wissenschaftler beider Zentren haben erstmals beide Länder miteinander verglichen und zeigen die gemeinsamen Probleme für die öffentliche Gesundheit auf. "Die allgegenwärtige Zigarettenwerbung in Deutschland und Japan schadet der Gesundheit beider Bevölkerungen beträchtlich", erklärt Dr. Martina Pötschke-Langer, Leiterin der Stabsstelle Krebsprävention im Deutschen Krebsforschungszentrum und Initiatorin der Dokumentation, "denn Zigarettenwerbung beeinflusst das Rauchverhalten insbesondere von Kindern und Jugendlichen, die für Werbung ungleich stärker empfänglich sind als Erwachsene. Aber auch Rauchern wird das Aufhören erschwert, wenn sie an jeder Straßenecke zum Rauchen verführt werden."

Die dreisprachige Publikation zeigt, dass die in Deutschland und in Japan bestehenden Werbeeinschränkungen - anders als in den meisten anderen Industrieländern weltweit - unzureichend sind. Der Tabakindustrie stehen in beiden Ländern immer noch umfangreiche Möglichkeiten zur Verfügung, für ihre gesundheitsschädlichen Produkte zu werben.

Nur ein umfassendes Verbot für alle Formen der Werbung kann die Bevölkerung und insbesondere Kinder und Jugendliche vor den negativen Folgen der Zigarettenwerbung schützen. Ein solches umfassendes Verbot aller Formen von Tabakwerbung, Förderung des Tabakverkaufs und Tabaksponsoring fordert das Rahmenübereinkommen zur Eindämmung des Tabakkonsums (Framework Convention on Tobacco Control, FCTC) der Weltgesundheitsorganisation. Deutschland und Japan haben dieses Übereinkommen unterzeichnet und ratifiziert; damit haben sich beide Länder verpflichtet, umfassende Werbeverbote einzuführen. Deutschland und Japan müssen handeln und ihre internationalen Verpflichtungen in nationale Gesetze umsetzen - dies ist die Empfehlung beider Krebsforschungszentren.

Die Publikation ist abrufbar unter www.dkfz.de/de/tabakkontrolle Download der Veröffentlichung "Zigarettenwerbung in Deutschland und Japan - eine Dokumentation und Handlungsempfehlungen" als PDF: http://www.dkfz.de/de/tabakkontrolle/download/Publikationen/sonstVeroeffentlichungen/Zigarettenwerbung_in_Deutschland_und_Japan.pdf

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 2.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Über 1000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Ansätze, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Heidelberg hat das DKFZ das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg eingerichtet, in dem vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik übertragen werden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krebsinformationsdienstes (KID) klären Betroffene, Angehörige und interessierte Bürger über die Volkskrankheit Krebs auf. Das Zentrum wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren.


Quellen und weitere Informationen:

Beschwerdeautomat
Anfrage wegen Sponsoring durch die Tabakindustrie (Hochschulen und Forschungseinrichtungen)
Peinliche Werbung mit Philip-Morris-Forschungspreis bitte entfernen
Philip-Morris-Forschungspreis existiert nicht mehr
Aufforderung zur Ablehnung von Ehrungen und Preisen der Tabakindustrie
Anfrage wegen Tabakwerbung in Zeitungen, Zeitschriften etc.
Anfrage wegen Sponsoring durch Tabakindustrie (Verbände und Parteien)
Tabakwerbung
Smartphone-Apps für Tabakwerbung missbraucht
Illegale Werbung: British American Tobacco verurteilt
Ein klares Nein zu "Maybe"
Deutsches Krebsforschungszentrum fordert sofortigen Stopp für Zigarettenwerbung
Dicke Mädchen sind häufiger nikotinabhängig
Aus für die Tabakwerbung im VORWÄRTS
Studentenmagazin UNICUM will nicht mehr für Tabakdrogen werben
Studien & Umfragen
Familienfreundliche Festzelte und Brauchtumsveranstaltungen sind rauchfrei
Grünes Licht für Einheitsverpackung in Australien
Gesündere Babys dank Rauchverbot
Rauchfreie Gastronomie in Deutschland auf Erfolgskurs
Es ist nie zu spät, mit dem Rauchen aufzuhören
Wissenschaftler fordern Verbot von Mentholkapsel-Zigaretten
Dicke Mädchen sind häufiger nikotinabhängig
Tabakindustrie
Zigarettenverband setzt Marianne Tritz vor die Tür
Ethischer Kodex mit Biss
Grünes Licht für Einheitsverpackung in Australien
Sponsoring des ZDF-Sommerfests durch Philip Morris
Ein klares Nein zu "Maybe"
Wie die Tabakindustrie die Politik untergräbt, behindert und manipuliert
Internationale Tabakkonzerne wollen Staaten das Fürchten lehren
Aktuelles
Tabak-Lobbying tötet
Zigarettenverband setzt Marianne Tritz vor die Tür
Smartphone-Apps für Tabakwerbung missbraucht
Illegale Werbung: British American Tobacco verurteilt
Ethischer Kodex mit Biss
Verkauf von Zigaretten mit Aromakapsel in Deutschland illegal
Familienfreundliche Festzelte und Brauchtumsveranstaltungen sind rauchfrei
Zusatzstoffe verstärken das Gesundheitsrisiko von Zigaretten
Grünes Licht für Einheitsverpackung in Australien
Sponsoring des ZDF-Sommerfests durch Philip Morris