Rauchfreie Bahnhöfe in München und Umgebung
Pressemeldungen der Bahn zufolge sind in Deutschland bereits mehr als 5.000 Bahnhöfe rauchfrei. Die Bahnhöfe im Großraum München gehören offiziell schon lange zur Kategorie der rauchfreien Bahnhöfe. Dennoch gibt es immer wieder Anlass zu Beschwerden über achtlos weggeworfene Kippen und Tabakrauchbelästigung. Wir sind der Sache nachgegangen, und haben uns einige dieser Bahnhöfe einmal genauer angesehen.
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Rauchfreier S-Bahnhof München-Laim
Die Bahn verkündete in ihren Pressemeldungen, dass das Rauchverbot angeblich eingehalten werde. Der S-Bahnhof München-Laim ist jedoch geradezu ein Paradebeispiel dafür, wie weit Anspruch der Bahn und Wirklichkeit auseinander liegen. Möglicherweise rechnet sich die Bahn die Statistik schön? Denn wenn man berücksichtigt, dass ohnehin etwa drei Viertel unserer Bevölkerung nicht rauchen, dann kommt man problemlos auf eine hohe Akzeptanzquote des Rauchverbots bei den Fahrgästen. Ungeachtet aller Zahlenspielereien bleibt jedoch festzustellen, dass jeder einzelne Raucher, der sich auf dem Bahnhof nicht an das Rauchverbot hält, Hunderte Mitfahrgäste belästigt.
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Beim Betreten des Bahnhofs München-Laim erfreut das Schild "Rauchfreier Bahnhof". Doch der Aschenbecher darunter stellt für Raucher geradezu eine Einladung dar, sich gleich eine Kippe anzuzünden. Dass hier nicht der letzte Raucher noch schnell seine Kippe entsorgt, um den Bahnhof rauchfrei zu halten, zeigen die folgenden Fotos sehr deutlich.
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Nur wenige Schritte weiter, bereits im Bahnhofsgebäude, begegnet dem Fahrgast ein Kippenhaufen. Obwohl vor dem Eingang ein deutlicher Hinweis "rauchfreier Bahnhof" steht.
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Eine derartige Begrüßung durch stinkende Kippen würde man auf einem rauchfreien Bahnhof nicht erwarten.
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Die Hausordnung lässt keinen Zweifel aufkommen, dass das Rauchen auf dem Bahnhof nicht gestattet ist. Mit der Hausordnung hat das Ordnungspersonal die rechtliche Handhabe, gegen verbotswidriges Rauchen vorzugehen.
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Auf dem Bahnsteig ist inzwischen eine ausreichende Beschilderung anzutreffen, die eigentlich alle Missverständnisse ausschließen sollte. An den Säulen sind gut sichtbar Rauchverbotsaufkleber angebracht.
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Ein Blick zurück auf den Aufgang zeigt jedoch schon die erste Ungereimtheit. Auch hier sind rechts und links Rauchverbotsaufkleber sichtbar. Doch im Vergleich dazu geradezu überdimensional prangt dazwischen Zigarettenwerbung. Der rauchende Cowboy animiert Nikotinsüchtige zum Griff an den Glimmstängel. Die Konditionierung der Sucht tut ihren Teil dazu, dass Raucher die vergleichsweise kleinen Aufkleber daneben gar nicht mehr wahrnehmen.
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Der Blick auf den Boden offenbart auch schon die ersten Spuren. Wie kommen die Kippen auf einen "rauchfreien Bahnhof"? In der Hausordnung steht: "Nicht gestattet ist ... Wegwerfen von Abfällen, Zigarettenkippen und Kaugummis außerhalb der vorgesehenen Behälter sowie in den Gleisbereichen." Warum geht das Ordnungspersonal gegen diese Verunreinigung nicht genauso konsequent vor wie gegen Schwarzfahrer?
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Nebenan am Geländer, also direkt vor dem Aufgang und nicht etwa in einer stillen Ecke, steht schon die erste Raucherin mit ihrer glimmenden Zigarette. Dort, wohin ihr Blick fällt, wird auch gleich ihre Kippe landen.
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Der Blick über's Geländer macht deutlich, dass diese Raucherin sicherlich nicht der einzige Fahrgast ist, der sich rücksichtslos über das Rauchverbot hinwegsetzt.
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Einige weitere prüfende Blicke über den Bahnsteig offenbaren, was die Nase schon lange zuvor angekündigt hatte. Für einen so genannten rauchfreien Bahnhof gibt es hier eindeutig zuviele Tabakkonsumenten.
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Der Blick auf den gegenüber liegenden Bahnsteig ergibt ein ähnliches Bild. Auch diese beiden Herren qualmen ganz gemütlich trotz des Rauchverbots. In der Hausordnung steht: "Nicht gestattet ist ... Rauchen außerhalb der gekennzeichneten Raucherbereiche in den rauchfreien Bahnhöfen..." Warum tut das Ordnungspersonal nichts gegen diese ständigen Übertretungen?
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Entlang des Bahnsteigs sind massenhaft achtlos weggeworfene Kippen zu sehen. Die Hausordnung beinhaltet folgende Passage: "Für absichtlich herbeigeführte Verschmutzungen stellen wir die entstandenen Reinigungs- und Verwaltungskosten (mindestens 20 Euro) in Rechnung." Warum sieht das Ordnungspersonal bei dieser massiven Verschmutzung tatenlos zu?
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Am zweiten Aufgang zum Bahnsteig sieht es ebenfalls wie auf einer Müllhalde aus. Auch hier verwundert, dass auf einem so genannten rauchfreien Bahnhof ausgerechnet Zigarettenkippen und -packungen den größten Anteil des unappetitlichen Müllbergs ausmachen.
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Im Gleisbett sind ebenfalls die Spuren des verbotswidrigen Rauchens deutlich zu sehen. Der Kippenmüll ist überall, egal ob auf, hinter oder vor dem Bahnsteig.
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Ein Aschenbecher ist für einige Raucher augenscheinlich eine regelrechte Einladung zum Rauchen - egal ob es auf dem Bahnhof überhaupt erlaubt ist oder nicht. Im Vergleich zu den obigen Bildern wird aber trotzdem deutlich: offensichtlich landen die wenigsten Kippen im Aschenbecher, sondern irgendwo auf oder neben dem Bahnsteig. Dabei sollten doch gerade Raucher schon davon gehört haben, dass achtlos weggeworfene Kippen eine nicht zu unterschätzende Brandgefahr darstellen.
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Riesige Werbeplakate mit Tabakwerbung sind kontraproduktiv, wenn der Bahnhof rauchfrei werden soll. Vielleicht sollten sich die Verantwortlichen der Bahn einmal von Psychologen erklären lassen, wie ein so genannter Schlüsselreiz funktioniert.
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Neben den enormen Werbeflächen für Tabakprodukte wird ein Rauchverbot für viele zur Nebensächlichkeit.
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Das DB-Personal unterhält sich blendend - die Übertretungen des Rauchverbots am Bahnsteig lassen sich so anscheinend bestens ignorieren. Dieses Verhalten der Bahn-Mitarbeiter ist leider kein Einzelfall. Bisherige Beschwerden bei der Bahn mit exakten Orts- und Zeitangaben veranlasste das Verkehrsunternehmen lediglich zur lapidaren Antwort, dass die betreffenden Mitarbeiter leider nicht zu ermitteln waren.
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Als die DB-Mitarbeiter auf das Rauchverbot aufmerksam gemacht werden, treten sie ganz plötzlich den Rückzug an. Das Pärchen, das auf der Bank direkt vor dem Aufsichtsposten qualmt, wird nicht einmal darauf hingewiesen, dass dies auf diesem rauchfreien Bahnhof nicht gestattet ist.
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Rauchfreier Bahnhof München-Ost
Die mangelhafte Einhaltung des Rauchverbots lässt sich jedoch nicht nur im Münchner Westen beobachten. Auch auf der anderen Seite der Stadt sieht es nicht viel besser aus. Der Hauptunterschied zum extrem widerlichen Bahnhof München-Laim besteht darin, dass auf Grund der örtlichen Gegebenheiten am Ostbahnhof die Überbleibsel des Tabakkonsums vom Reinigungspersonal gründlicher und schneller entfernt werden.
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Schon beim Betreten des Münchner Ostbahnhofs sieht man, wie selbstverständlich Raucher sich über die Verbote hinweg setzen.
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So sieht das Rauchverbot im Zeichen der S-Bahn aus. Vor dem Kundencenter im rauchfreien Bahnhof liegen die Kippen auf dem schon völlig verkohlten Rauchverbotsaufkleber. Die Mitarbeiter der Bahn scheint das nicht weiter zu stören - Rauchverbot hin, Rauchverbot her.
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Im gesamten Bahnhof ist die Beschilderung auffällig und groß genug, um wirklich jedem klar zu machen, dass es sich hier um einen rauchfreien Bahnhof handelt.
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Auf dem Weg zu den Bahnsteigen liegen ebenfalls Kippen auf den Mülleimern. So mancher Raucher lässt sich auch von Rauchverbotsaufklebern nicht abschrecken. Die Kippen wurden hier offensichtlich nicht etwa vorsorglich gelöscht, um dem Rauchverbot nachzukommen. Es ist eindeutig, dass die Kippen hier zu Ende geraucht wurden, bevor sie demonstrativ auf dem Aufkleber zurück gelassen wurden.
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Direkt am Aufgang zum Bahnsteig des rauchfreien Bahnhofs wird der Fahrgast mit Raucherbereichen konfrontiert.
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Auf den Bahnsteigen sind gleich zwei Raucherbereiche. Diese sind aber nicht klar abgegrenzt. Zudem qualmen die Aschenbecher oft noch weiter vor sich hin, weil die Kippen nicht ausgedrückt werden.
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Das Aufsichtspersonal duldet verbotswidriges Rauchen am Bahnsteig sogar direkt vor der eigenen Nase. Der Aufkleber an der nächsten Säule wird ebenso ignoriert wie auf den Abfallbehältern.
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Auf allen anderen Abfalleimern am Bahnsteig sind ebenfalls die Spuren sichtbar. Ein Zündholz zeigt, dass auch hier trotz Verbots die Kippen angezündet werden.
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An den Treppen ist die Beschilderung ebenfalls so groß und deutlich, dass sie eigentlich von keinen Raucher übersehen werden kann.
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Auf einem rauchfreien Bahnhof ist eine solche Einladung zum Rauchen extrem dumm.
Zu allem Überfluss läuft dies auch noch unter dem Motto "Aktion sauberer Bahnhof". Mit derartigen Augenwischereien wird die Bahn ihr Schmuddelimage nicht los.
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Auch Tabakwerbung und mannshohe Zigarettenautomaten sind auf einem rauchfreien Bahnhof einfach nur kontraproduktiv.
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Rauchfreier Bahnhof Starnberg-Nord
Auch andernorts im Raum München muss die Bezeichnung "rauchfreier Bahnhof" als Etikettenschwindel bezeichnet werden. Beispielsweise ist der neue Bahnhof Starnberg-Nord ebenfalls kein rauchfreier Bahnhof, obwohl die Bahn ihn als solchen tituliert.
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An der Eingangstür zum Bahnhofsgebäude ist für jeden eintretenden Fahrgast absolut klar ersichtlich, dass in diesem öffentlichen Bauwerk das Rauchen nicht gestattet ist.
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Inmitten des Gebäudes findet sich seltsamerweise ein Müllbehälter mit Aschenbecher. Dieser steht in etwa zwei Metern Entfernung von einem Schaukasten, in dem nicht nur die Hausordnung deutlich sichtbar ist, sondern auch ein Hinweis auf das Rauchverbot. Wer vor dem Mülleimer steht kann sich nicht damit herausreden, er hätte das Rauchverbotsschild (das wie erwähnt auch an den Eingangstüren hängt) nicht gesehen.
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Der Hinweis auf das Rauchverbot ist für alle aus großer Entfernung deutlich sichtbar.
Wer es ganz genau wissen will, der findet auch in der daneben hängenden Hausordnung die entsprechenden Hinweise: "Nicht gestattet ist ... Rauchen außerhalb der gekennzeichneten Raucherbereiche in den rauchfreien Bahnhöfen ... Belästigen von Personen ... Konsum von Drogen. ... Festgestellte Verstöße gegen die Hausordnung führen zu Hausverweis, Hausverbot, Strafverfolgung und/oder Schadensersatzforderungen."
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Wie deutlich ersichtlich ist, wird ganz offensichtlich auch hier das Rauchverbot rücksichtslos missachtet. Warum zieht die Bahn bei Verstößen gegen das Rauchverbot die angekündigten Konsequenzen nicht? Und wer kommt überhaupt auf die absurde und völlig kontraproduktive Idee, in so genannten rauchfreien Gebäuden auch noch Aschenbecher aufzustellen?
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